Vorstellung des Landwirtschaftlichen Betriebs
Zuletzt wurden rund 80 Milchkühe Morgens und Abends maschinell gemolken. Die rund 1.000 Liter Milch werden jede Nacht von der Molkerei (PIL) mit einem Tankwagen abgeholt. Die Gebäude sind alle seit Januar 1999 entstanden oder komplett umgebaut worden. Links im Bild sieht man die Kühe am Nachmittag im Schatten gedrängt beim warten auf das Melken. Links die Werkstatt der Landwirtschaft. Die größere Hälfte des gelbroten Gebäudes gehört zur Lehrwerkstatt.
Als 1998 Geschwister der Amerikanischen Hilfsorganisation HCI das Kinderheim "Wayne Walker" gegründet haben, hatten sie die
Vorstellung, durch das bewirtschaften einen Bauernhofs das Kinderheim wirtschaftlich autark zu machen.
Aber nachdem Wolfgang im Januar 1999, den bereits mit einer kleinen Kuhherde ausgestatteten Betrieb übernimmt, stellt sich recht schnell
heraus, daß der Bauernhof zuerst eine lange Investitionsphase brauchen würde, bevor er Geld abwerfen kann.
Seit Ende 2007 erwirtschaftet der Betrieb 50% der Heimkosten. Das ist ein besonderer Grund zu Dankbarkeit! Gott ist treu.
Gemolken wird mit drei Melkzeugen; die Milch wird über eine Rohrleitung in den Tank befördert. Es melken 3 Personen und ein Helfer versorgt die Kühe mit Kraftfutter. Früher haben sich diese Arbeit die Heimkinder geteilt, derzeit macht das Angelo
Die Kühe werden mit Silo (Mais-, Hirse- oder Grassilo) und frisch
geschnittener Futterhirse im überdachten Trog gefüttert.
Auch Miguel hilft nun ganztägig beim versorgen der Rinder.
Mittlerweile gibt es einen ansehnlichen Maschinenpark. Es stehen rund 75 Ha Land zur Verfügung, ein großer Anteil leider von sehr schlechter Qualität. Die gesamte ackerbauliche Tätigkeit hat die Erzeugung von Grundfutter für die Kühe und deren Nachzucht zum Ziel.
Eine zunehmende Rolle spielt dabei der Anbau von Zuckerrohr. Obwohl es nicht das ideale Futter für den Rindermagen ist (hoher Anteil an
schnell verdaulichen Zuckern, hoher unverdaulicher Anteil an Rohfaser), so bildet die an das Klima bestens angepasste Pflanze oft eine sichere
Reserve in den Trockenmonaten Juni bis Oktober.
Die Heimkinder helfen regelmäßig mit. Während der Schulzeit Hauptsächlich an
den Wochenenden und in den Ferien Vormittags.
Eigentlich kein Projekt der Milchwirtschaft ist der Hühnerstall, der soll
direkt vom Kinderheim aus verwaltet werden, dennoch ist es Wolfgangs
Arbeitsfeld.
Rechts sieht man den ersten Versuch eines Klimatisierten Wartebereichs für
die Kühe, die unter der Hitze leiden, bevor sie zum melken dran kommen.
Der örtliche Milchbauern-Verband "Agalech"
Eindrücke von der jährlichen Mitgliederversammlung des örtlichen Milchbauernverbandes, wo Wolfgang bis Januar 2009 Schatzmeister war.
Es werden Reden gehalten und technische Daten weitergegeben.
Neben all den Tagesordnungspunkten ist der Gesellschaftliche Teil der Wichtigste.
Eine Milchviehherde kann nur durch ausreichenden Nachwuchs bestehen. Deshalb
ist es immer eine Freude, wenn es ein Kalb gibt. Rechts läuft eine Kuh ihrem
wenige Stunden alten Kalb im Anhänger nach: sie muß nun die Gruppe wechseln.
Links Tierazt Fernando Cadario beim Embryonentransfer, der diesmal nicht
geklappt hat.
Mitte November 2008 gab es eine günstige Gelegenheit einen weiteren
Milchtank anzuschaffen, nachdem wir nun schon mehrere Wochen Milch zur
Sammelstelle bringen mussten, weil alle Kapazitäten zur Kühlung der Milch
ausgeschöpft waren.
Prompt hat der große Tank gestreikt, im Bild der Techniker Don Nato, der oft
lange auf sich warten lässt aber viel Erfahrung und Improvisationsgeduld
hat. Links der "neue" 500 Liter Tank.
Tag der offenen Türe bei einem der größten Milchproduzenten der Gegend
Einmal pro Jahr lädt Gabriel Roca zu einem Hof und Feldtag ein. Sein Milchviehbetrieb gehört zu den inovatievsten in ganz Santa Cruz. Top Neuigkeit der Boxenliegestall und die Nutzung der Gülle. Wie diese in das Faß kommt, sieht man hier.
Auch hier gilt: ist der Gesellschaftliche Teil ist der Wichtigste.
Rechts sieht man das "Churrasco" - einfach gigantisch.
Auf dem eigenen Betrieb entsteht ein Stall für unseren Bullen. Da wir wegen der Zucht nur künstlich besamen, muß unser Bulle (Ergebnis des ersten Embrzonentransfers und qualitativ hochwertig) nun weggesperrt werden, damit dieser nicht wild die Kühe bespringt.
Links: Wegen der Gasknappheit wird nun das Wasser für den
Stall mit Holz erhitzt.
Rechts beim Mist aufladen.
Füttern: mit dem Pickel wird Silo vorbereitet, dann auf den Anhänger geladen (da liegt schon Grünfutter drauf) und dann in den Trögen verteilt.
Hier wird der Warteplatz der Kühe (vor dem melken) erweitert. Beton ist teuer. Schotter gibt es nicht und so werden zerbrochene Ziegel als Füllmaterial eingebaut.
Unser alter Ford laüft besser wie der wesentlich neuere Valmet 785: auf dem Tisch liegen die benötigten Ersatzteile im Wert von über 2.000,- U$.